Reisebericht der Jugendfreizeit 2022
Am Samstag, den 16.07.2022 startet unsere diesjährige Jugendfreizeit nach Schweden. Auch dieses Jahr wollen wir euch an dieser Stelle wieder zeitnah unser Abenteuer miterleben lassen. Schaut in den nächsten Tagen doch einfach immer mal wieder vorbei!
- Hoch hinauf und in die Tiefe
Donnerstag, 28. Juli 2022
Die letzten Tage der Freizeit sind ereignisreich und voll gepackt, deshalb ist wenig Zeit zum Schreiben! Zwei weitere Ausflüge liegen hinter uns. Auf den Punkt gebracht war das hoch hinaus und tief hinab… also für alle was dabei!
Die eine Fahrt brachte uns noch einmal zum Siljansee, diesmal auf die andere Seite. Wir sind auf den Gesundaberget gestiegen und hatten dort eine wunderbare Aussicht über den ganzen See. Von ca. 500 Metern Höhe hat man schon einen schönen Blick! Anschließend gab es am Fuße des Berges Mittagessen und danach besuchten wir das Tomteland. Tomte ist der schwedische Weihnachtsmann und hier hat der auch im Sommer geöffnet! Da gab es viel anzuschauen und etliche musicalähnliche Shows – natürlich auf schwedisch
Die andere Fahrt führte uns nach Falun, die „Hauptstadt“ von Dalarna. Da gibt es ein großes Bergwerk, in dem lange Zeit Kupfererz abgebaut wurde. Selbstverständlich stiegen wir hinab, um auf den Spuren der alten Bergarbeiter zu wandeln. Und wir lernten das Faluröd kennen, das aus Kupfervitriol besteht!
Natürlich gehörte anschließend noch Stadtbummel durch Falun dazu mit einem leckeren Eis!
- Nachgeholt!
Sonntag, 24. Juli 2022
Hab mich ein paar Tage nicht gemeldet, aber jetzt gehts weiter!
Wir hatten ereignisreiche Tage mit viel Programm. Ein wunderschönes Spiel ohne Grenzen mit ungewöhnlichen Herausforderungen, wie z.B. Wandsitzen, Hochstapeln (es ging darum, einen möglichst hohen Turm aus Waldmaterial zu bauen). Außerdem gab es Sockenkegeln und eine Besenstielstaffel! Dem Siegerteam winkt ein Eisbecher.
Am Donnerstag waren wir zu einer weiteren Tagesfahrt unterwegs. Wir hatten einen schönen Badestrand an der Ostsee ausgemacht, direkt neben einem Naturreservat – schön ist es dort! Wir verlebten einen warmen, sonnigen Tag am kühlen Meer.
Freitag erlebten wir einen der Höhepunkte, nämlich eine ABBA-Show. Die beiden Gastgeberinnen Nele und Gesa präsentierten Songs der schwedischen Band, selbst stilecht abba-mäßig gekleidet. Und dann durften die Jugendlichen selbst per Singstar Songs performen.
Freitag und Samstag waren auch unsere kreativen Tage! An beiden Tagen gab es Workshops, in denen T-Shirts gebatikt wurden, Baumwolltaschen bemalt und beschrieben wurden und Kanelbullar gebacken wurden (schwedische Zimtschnecken). Außerdem wurde geangelt (und sogar was gefangen) und eine Gruppe traf sich mit dem Werwolf!
Am Abend machten sich dann alle richtig schick und wir gingen ins Casino. Mit reichlich Geld in der Tasche wurde mehr oder weniger riskant gezockt und dazu gab es passenderweise leckere bunte Cocktails, die unsere „Cocktail-squad“ Nele und Gesa angemischt haben.
Am Sonntag haben wir einen Miniausflug gemacht und einige Loppis-Läden aufgesucht, eine Art schwedische Flohmärkte oder Second-Hand-Läden. Da gab es viele schöne Sachen für ’ne schmale Krone!
Am Abend feierten wir, wie sich das für einen Sonntag gehört einen Gottesdienst! Da hörten wir den Song „Woran glaubst du denn?“ von Beatbetrieb und sahen ein kleines Theaterstück von den Mitarbeitern. Familie Grunenberg bekommt Besuch und der Sohn macht seine Reli- Hausaufgaben, er befragt die Verwandtschaft, woran sie so glaubt!
- Sonne, (kein) Wasser und mehr …
Mittwoch, 20. Juli 2022
Ein schöner Tag liegt hinter uns! Ein schlimmer Tag liegt hinter uns!
Gestern Abend gab es Klagen über Erkältungssymptome und ein C-Test – nach dem Tagesschluss – brachte ans Licht, das ein Mädchen positiv ist, zwei weitere nicht, aber eben Symptome haben. Da waren also Quarantänemaßnahmen angesagt und wir mussten die FFP2-Masken auspacken. Und während wir alle noch mit dem großen C beschäftigt waren, ereilte uns die Meldung, dass an einem Wasserhahn kein Wasser mehr lief.
Schnell zeigte sich, dass das nicht nur für einen Hahn galt, sondern das ganze Anwesen kein Wasser mehr hatte. Natürlich wussten wir nicht, woran das liegen könnte. Ich rief die Hausverwalterin Annika an und sie klärte, dass morgen früh jemand kommen würde – in der Nacht ist das natürlich nicht gut möglich. Der Mensch war schon recht früh da und es stellte sich heraus, dass die Pumpe die den Hof mit Wasser versorgt, kaputt war. Wir hatten also seit gestern Mitternacht heute den ganzen Tag kein Wasser!
Die Schweden brachten uns einen Tank mit einem Kubikmeter Wasser, das wir abzapfen konnten. So waren wir versorgt mit Kaffee und anderen wichtigen Sachen und mit Eimern konnte auch die Klospülung ersetzt werden. Was wir schmerzlich merkten war, dass die Spülmaschine nicht funktionierte. Vier oder fünf Männer arbeiteten den ganzen Tag an der Pumpe, die mit Schlauch und Kabel 100 Meter tief in der Erde steckte! So hatten wir die Hoffnung, dass bald wieder Wasser laufen würde und wir ließen den Abwasch vom Frühstück stehen und auch erstmal den vom Mittagessen. Dann machte ich mich aber doch daran, ein wahre Abwasch-Orgie zu starten, mit Vorwäsche des angetrockneten Kartoffelbreis und allerlei fettigen Geschirrs von den Köttbullern und der Sahnesauce. Der Tischdienst trocknete fleißig ab und in stundenlanger Fleißarbeit haben wir schließlich die ganzen Berge von Gläsern, Tellern, Tassen, Bestecken bewältigt. Alles für 50 Menschen, aber mehrere Mahlzeiten… Da kommt Freude auf.Das Schöne war, dass die Sonne schien und wir warme, angenehme Temperaturen hatten. Wir verlegten die Gesprächsgruppen an den See, natürlich verbunden mit baden und Kanu fahren. Nachmittags hatten wir noch ein Spiel ohne Grenzen mit lauter lustigen Challenges. Da wurden Türme gebaut, verkleidet ein Parcours abgelaufen, Besenstiele sollten alleine in der Luft stehe, Teebeutel flogen uns um die Ohren, Wasser (!) wurde möglichst lange hochgehalten und einige saßen fast stundenlang an die Wand gelehnt. Ein ereignisreicher und voller Tag.
- Pferde, Sommer, Sonnenschein!
Dienstag, 19. Juli 2022
Jetzt haben wir die erste Tagesfahrt hinter uns. Dirk brachte uns an den Siljansee. Das ist einer der größten Seen Schwedens und hier wird Ende Juni traditionell Midsommar gefeiert. Heute Vormittag waren wir in dem kleinen Ort Nusnäs! Da werden die Dalarnapferde hergestellt. Die gibts in allen Größen und Farben, aber nicht in allen Preisklassen – sind nie sehr günstig
Dalarnapferde sind das Wahrzeichen von Schweden, eigentlich noch eher als der Elch!
Anschließend gabs gleich Mittagessen. Einfach, effektiv, nachhaltig! Ina hatte heute früh schon alles vorbereitet für eine „Baguettestraße“, so dass wir uns alle frische französische Sandwiches belegen konnten. Sehr lecker!
Dann schauten wir uns die größte Stadt am See an. In Rättvik war gerade ordentlich was los, eine Art Sommerfest mit Livemusik und da es sonnig und warm war, gab es lange Schlangen an den Eisständen.
An Bus gab es dann noch ein Stück mitgebrachten Kuchen, so mussten wir die Rückfahrt nicht mit leeren Mägen antreten.
- Hoch oben im Norden
Montag, 18. Juli 2022
Der erste Morgen in Gläntan. Alle haben gut geschlafen und scheinen auch soweit ausgeschlafen zu sein. Gestern Abend war auch früh Zapfenstreich, weil die Nacht im Bus nicht wirklich geruhsam war. Ein Jungszimmer hat wohl verpennt, das merkten wir daran, dass einer vom Tischdienst fehlte:-))
Das erste Frühstück war schön, schwedisches Brot, das ist ja mehr Weißbrot/Toastbrot, aber wir haben auch noch deutsches Vollkornbrot… und natürlich Cerealien, skandinavischen Trinkjoghurt, Obst – sehr lecker.
Dann haben wir zusammen gesungen und wir merken, dass einige die Lieder noch nicht alle kennen. Aber das wird sich im Laufe der Zeit ganz sicher ändern.
Heute Mittag werden wir Spaghetti essen und danach werden wir mit dem Bus zum Einkaufen fahren. Dazu kann mitfahren, wer will, um sich für die nächsten Tage mit schwedischen „Godis“ (Süßigkeiten usw.) einzudecken.
Gestern Abend wollten wir eigentlich einen Spieleabend machen, um miteinander in Bewegung zu kommen, uns besser kennenzulernen und Spaß zu haben. Leider klappte das nicht, weil wir doch erst sehr spät hier angekommen sind und die Hausübergabe, das Einrichten, das Herrichten der Küche, Essensvorbereitungen so lange dauerten. Stattdessen machte die Gruppe noch einen kleinen Spaziergang durch den Wald zum See und lernte Badestelle und die Kanus kennen und da gab es auch noch ein kleines Kennenlernspiel.
Ein voll gepackter, aber schöner erster Tag in Schweden!
- Abfahrt in Schwülper
Samstag, 16. Juli 2022
Geschaaaaffft! Wir rollen über die Bahn!
Das ist, wie ich mehrfach betont habe, der schönste Moment. Alles erledigt, Vorbereitungen abgeschlossen, Entspannung nach vielen Tagen unter Stress – und mir ist noch nix eingefallen, was ich vergessen hätte!
Wir haben den Bus beladen und sind superstolz, dass tatsächlich gerade so alles reingepasst hat. Wir haben ja schon einiges mitzunehmen… bei den Lebensmitteln haben wir uns beschränkt, aber wir brauchen sehr viele Materialien und Geräte für das Programm, das wir geplant haben.
Nun freuen wir uns auf die Fähre, die uns nach Schweden bringt.
Ach ja, das Geld war übrigens abends da – das ganze Projekt ist also gesichert!
- ToDo-Liste
Dienstag, 12. Juli 2022
Noch vier Tage. Komme grade aus der Kirche. Heute hatten wir noch den Abschlussgottesdienst der Vierten Klassen. Grundschule zu Ende, auch ein Lebensabschnitt.
Sitze jetzt am Schreibtisch und erstelle mir eine Todo-Liste. Ganz beliebt diese netten kleinen – oder großen – Listen. Diese wird größer, das merke ich schnell. Es gibt noch ne ganze Menge zu erledigen, bevor wir endlich losfahren.
Die Punkte, die auf meiner Liste stehen, klingen nicht so nach Sommer-Ferien-Freizeit-Feeling… diverse Anrufe wollen noch erledigt werden, u.a. wegen des Glasfaseranschlusses fürs Gemeindehaus – das hat ja nun gar nix mit Schweden zu tun. Einkaufen in vier verschiedenen Läden schon eher, is aber nich so romantisch 🙂
Dirk anrufen! Mit unserem Busfahrer muss ich noch ein paar Sachen abklären. Wie wir beladen, wie wir das mit den vielen Tagesfahrten hinkriegen und wie wir dazwischen das Einkaufen unterbringen. Überhaupt das Einkaufen. Ina und ich haben gestern schon eine Küchenplanung gemacht und Einkaufslisten erstellt: 30 Liter Milch, 60 Brote, 10 Nutella – da wird einem ja ganz schwindelig.
Ach ja, da waren ja noch die Anrufe… Einer hat schon mit Schweden zu tun, der Vorschuss für die Fahrt ist nämlich noch nicht da. Das wird nun langsam ein bisschen eng, denn die Ausgaben fließen schon kräftig. Dann ruf ich jetzt mal eben im Kirchenamt an, um mal zu horchen, wo das Geld steckengeblieben ist.